Die Rauhnächte sind eine besondere Zeitspanne zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag (vom 25. Dezember bis zum 6. Januar), die in vielen europäischen Traditionen eine mystische und spirituelle Bedeutung haben. Sie umfassen zwölf Nächte, die oft als Übergangszeit zwischen dem alten und dem neuen Jahr betrachtet werden. Diese Nächte sind von zahlreichen Bräuchen, Ritualen und Mythen umwoben.
Spirituelle und mystische Aspekte
Die Rauhnächte gelten als eine Zeit, in der die Grenzen zwischen den Welten (zwischen Diesseits und Jenseits) dünn sind. Es heißt, dass Geister, Ahnen und andere übersinnliche Kräfte in dieser Zeit besonders präsent sind. Viele Menschen nutzen die Rauhnächte für Besinnung, Meditation und Orakel.
Traditionen und Bräuche
Räuchern: Häuser und Ställe werden mit Kräutern und Harzen ausgeräuchert, um böse Geister zu vertreiben und Schutz zu gewähren.
Orakel: Jede Rauhnacht steht symbolisch für einen Monat im kommenden Jahr. Viele Menschen interpretieren Träume oder ziehen Karten, um Hinweise auf die kommenden Monate zu erhalten.
Hausreinigung: Es wird empfohlen, vor den Rauhnächten das Haus zu reinigen und Altlasten loszulassen, um Platz für Neues zu schaffen.
Stille und Reflexion: Die Nächte werden genutzt, um das vergangene Jahr zu reflektieren und Wünsche für das neue Jahr zu formulieren.
Keine Wäsche waschen: In einigen Regionen gilt es als Unglück, während der Rauhnächte Wäsche zu waschen, da sich böse Geister darin verfangen könnten.
Mythen
In der Folklore wird die Rauhnachtszeit oft mit der "Wilden Jagd" in Verbindung gebracht, einem Zug von Geistern oder Göttern, der durch die Lüfte fegt. In der germanischen Mythologie wird diese Jagd oft von Odin oder Frau Holle angeführt.
Die Rauhnächte sind eine Zeit der Magie, der Innenschau und der Verbindung mit alten Traditionen.
Viele Menschen erleben sie als eine Phase des Neubeginns und der inneren Einkehr.